Die Fahrradschaltung verstehen

Die Fahrradschaltung verstehen

Abgesehen von Fixies sorgt die Fahrradübertragung dafür, dass die Energie auf das Hinterrad übertragen wird und das Fahrrad vorwärtskommt.

Das Ziel der Fahrrad-Übertragung ist in erster Linie, die Energie auf das Hinterrad zu übertragen, um das Fahrrad anzutreiben. Abgesehen von Fixies verfügen jedoch alle Fahrräder über Gänge, die die Effizienz der Übertragung verbessern, indem sie den Kraftaufwand beim Treten verringern. Gänge sind also unerlässlich, um Steigungen zu überwinden, aber auch, um im eigenen Tempo zu fahren. Konkret ermöglicht die Nutzung der Gänge, den Kraftaufwand zu reduzieren, indem man am Berg ein kleineres Übersetzungsverhältnis wählt, und auf flachen Strecken oder bergab die Geschwindigkeit zu erhöhen, indem man ein größeres Übersetzungsverhältnis auswählt. Ja, viele Gänge am Fahrrad zu haben, ist gut. Aber man muss auch wissen, wie man sie richtig benutzt! Hier sind einige Tipps und Tricks, wie Sie die Gänge Ihres Fahrrads optimal schalten.

Wie funktioniert die Fahrrad-Übertragung?

Die klassische Übertragung bei einem Fahrrad – vor der Erfindung des Schaltwerks – besteht einfach aus einer Kette, die vom Tretlager zur Hinterradnabe führt und so die Tretkraft auf das Hinterrad überträgt. Genau das findet man bei einem Fixie.

Die Übertragung hat sich mit der Erfindung des Schaltwerksystems weiterentwickelt (über die Nabenschaltung sprechen wir im Abschnitt 2 d - Fahrräder mit integrierter Gangschaltung). Das bedeutet, dass ein Fahrrad mit Ritzeln und Kettenblättern in verschiedenen Größen, einem oder mehreren Schaltwerken sowie Schalthebeln ausgestattet ist.


Der Radfahrer bedient also während der Fahrt die Schalthebel, um je nach Bedarf die Gänge zu wechseln. Um das Schaltsystem besser zu verstehen, werfen wir einen Blick auf die Komponenten der Übertragung.

Werfen wir nun einen Blick auf einige wichtige Begriffe, wenn es um Fahrradschaltungen geht:

- Übersetzungsverhältnis (oder Ratio): Das ist das Übersetzungsverhältnis eines Fahrradgetriebes. Einfach gesagt, nennt man ein kleines Übersetzungsverhältnis einen „leichten Gang“ (zum Beispiel ein Kettenblatt mit 50 Zähnen und ein Ritzel mit 16 Zähnen), und ein großes Übersetzungsverhältnis einen „schweren Gang“ (zum Beispiel ein Kettenblatt mit 28 Zähnen und ein Ritzel mit 26 Zähnen).

Übersetzungsverhältnis = Anzahl der Zähne des Kettenblatts / Anzahl der Zähne des Ritzels

- Entfaltung eines Fahrrads: Das ist die Strecke, die das Fahrrad mit einer Umdrehung der Kurbel zurücklegt.

Entfaltung = Übersetzungsverhältnis × Radumfang

- Trittfrequenz: Damit ist die Geschwindigkeit gemeint, mit der der Fahrer die Kurbel dreht. Sie wird in Umdrehungen pro Minute angegeben.

Trittfrequenz = Geschwindigkeit des Fahrrads / Entfaltung

Die Bedeutung der Größe von Kettenblättern und Ritzeln verstehen

Um zu verstehen, wie die Gänge funktionieren, hilft am besten ein Beispiel. Zur Veranschaulichung des Prinzips der Schaltung verwenden wir fiktive Daten, um das Verständnis zu erleichtern.

In unserem Beispiel tritt der Fahrer einmal in die Pedale, und das Rad dreht sich je nach gewähltem Übersetzungsverhältnis X-mal, wobei das Fahrrad X Meter zurücklegt. Was passiert, wenn das Kettenblatt größer oder kleiner ist? Oder wenn das Ritzel größer oder kleiner ist?

In unserem Beispiel haben wir einen Radumfang von 2130 mm gewählt, entsprechend einem Laufrad in der Größe 700×28C, um die Entfaltung zu berechnen.

Die Bestandteile einer Fahrrad-Übertragung

- Die Ritzel

Die Ritzel eines Fahrrads sind kleine, gezahnte Räder, die sich an der Hinterradnabe des Fahrrads befinden. Die Kette läuft über eines dieser Ritzel, um das Rad anzutreiben. Sie sind über ein Freilauf- oder Kassetten-System am Rad montiert. Bei Fahrrädern mit Gangschaltung gibt es mehrere Ritzel (außer bei Fahrrädern mit integrierter Nabenschaltung).

Freilauf 9 Gänge 13-32 Zähne

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Freilaufendes Ritzel 1/2x1/8 Monogang 20 Zähne

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Freilauf Sunrace 5-Gang 14-28 Zähne Silber

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> Mehr Infos: Ratgeber Freilauf und Kassette beim Fahrrad

 

- Die Kettenblätter

Die Kettenblätter sind die großen, gezahnten Räder, die an der Kurbelgarnitur befestigt sind. Je nach Art der Fahrrad-Übertragung gibt es zwischen 1 und 3 Kettenblätter. Wenn der Radfahrer in die Pedale tritt, dreht er die Kurbelgarnitur und damit auch das Kettenblatt.

- Die Schalthebel

Der Radfahrer bedient die Schaltwerke seines Fahrrads, indem er die Schalthebel betätigt. Ein Kabel verbindet den Hebel mit dem Schaltwerk. Ein Hebel dient zum Wechseln der Kettenblätter, der andere zum Wechseln der Ritzel.

- Die Schaltwerke

Die Schaltwerke eines Fahrrads ermöglichen den Gangwechsel, um das Übersetzungsverhältnis und die Entfaltung zu verändern – also die Strecke, die mit einer Pedalumdrehung zurückgelegt wird.


Dieses unverzichtbare Bauteil bei Fahrrädern mit Gangschaltung (außer bei Fahrrädern mit integrierter Nabenschaltung) bewegt sich seitlich, um die Kette auf ein anderes Kettenblatt oder Ritzel zu führen, wenn der Fahrer den Schalthebel betätigt.

Es gibt ein vorderes Schaltwerk zum Wechseln der Kettenblätter und ein hinteres Schaltwerk zum Wechseln der Ritzel.

 

> Mehr Infos: Ratgeber: Alles über das hintere Schaltwerk und Ratgeber: Alles über das vordere Schaltwerk

 

Umwerfer vorne für Doppel-Kettenblatt 5/6/7/8 Gänge

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Schaltwerk Fahrrad hinten Tourney RDTX 7/8 Gänge Shimano

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Die Fahrradschaltung verstehen und sicher bedienen

Um die Gänge eines Fahrrads richtig zu nutzen, ist es wichtig, das Prinzip der Schaltung gut zu verstehen und sich mit den Bedienelementen und den verschiedenen Gängen vertraut zu machen.

Die Schalthebel des Fahrrads erkennen

Welchen Typ von Schalthebel hat Ihr Fahrrad? Es gibt:

  • Drehgriffschalter: Der Gangwechsel erfolgt durch Drehen des Griffs nach oben oder unten.
  • Schalthebel: Durch Drehen wird der richtige Gang ausgewählt, diese findet man häufig an älteren Fahrrädern oder Einsteiger-Modellen. Beachten Sie, dass die Hebel bei älteren Rädern nicht indexiert sind – das heißt, es gibt keine Rastung für jede einzelne Gangstufe. Der Fahrer muss die richtige Position durch Ausprobieren finden.
  • Schaltgriffe mit Hebeln oder Knöpfen: Der Gangwechsel erfolgt durch Betätigung eines Knopfes oder Hebels, Gang für Gang.
  • Schalthebel für Rennradlenker: Diese sind in die Bremshebel integriert. Um zu schalten, drücken Sie den Hebel zur Seite oder betätigen den kleinen Hebel im Inneren des Bremshebels.

Beachten Sie, dass alle modernen Schaltungen indexiert sind, das bedeutet: Eine Rasterung am Schalthebel entspricht genau einem Gangwechsel (vorausgesetzt, die Schaltung ist richtig eingestellt!).

Identifizieren Sie auch genau den linken und den rechten Schalthebel. Jeder steuert ein anderes Schaltwerk:

- Linker Schalthebel: Schaltet die Kettenblätter.

- Rechter Schalthebel: Steuert das hintere Schaltwerk und wechselt die Ritzel am Hinterrad.

Es ist wichtig, sich diese Information gut zu merken, um sicher und effizient schalten zu können!

Vue d'une cycliste à pleine vitesse

Die Anzahl der Gänge am Fahrrad bestimmen

Um sich beim Fahren oder auf Touren zurechtzufinden und den passenden Gang zu wählen, sollte der Radfahrer wissen, wie viele Gänge sein Fahrrad hat. Dazu genügt ein Blick auf die nummerierten Anzeigen an den Schalthebeln oder das Zählen der Ritzel und Kettenblätter.

Die Zahlen an den Schalthebeln verstehen

Die Zahlen auf den Schalthebeln zeigen dem Fahrer an, in welchem Gang er sich befindet, ohne auf die Kettenblätter oder Ritzel schauen zu müssen.

Nehmen wir ein Beispiel mit einem Fahrrad, das 3 Kettenblätter und 8 Ritzel hat.

- Für den linken Schalthebel (Kettenblätter):

1 = kleines Kettenblatt (leichter Gang)

2 = mittleres Kettenblatt (mittlerer Gang)

3 = großes Kettenblatt (schwerer Gang)

- Für den rechten Schalthebel (Ritzel):

1 = großes Ritzel (leichter Gang)

2, 3, 4, 5, 6, 7 = mittlere Ritzel

8 = kleines Ritzel (schwerer Gang)

Merken Sie sich: Eine kleine Zahl bedeutet, dass Sie sich auf einem leichteren Gang befinden – sowohl beim Kettenblatt als auch beim Ritzel.

Achten Sie jedoch auf die Kombination von Kettenblatt und Ritzel: Sie können zum Beispiel auf dem Ritzel 8 sein, aber das Kettenblatt 1 nutzen. Ist das dann ein leichter oder schwerer Gang? Sie sind in einem der schwersten Gänge, obwohl Sie das kleinste Kettenblatt verwenden. Um in einen noch schwereren Gang zu wechseln, sollten Sie das Kettenblatt wechseln. Denken Sie daran, extreme Kettenlinien zu vermeiden (siehe Erklärung in Abschnitt 4: Vermeiden Sie extreme Kettenführungen).

Für Fahrrad-Anfänger: Lernen Sie, effizient zu schalten

Als Anfänger ist es gar nicht so leicht, sich an das Schalten zu gewöhnen! Für einen flüssigen und intuitiven Gangwechsel ist es wichtig, sich mit den Schaltungen vertraut zu machen, zu wissen, welchen Schalthebel Sie benutzen und welche Hebel Sie betätigen müssen!

Übung macht den Meister! Trainieren Sie das Schalten von Ritzeln und Kettenblättern am besten auf einer ebenen Strecke. Wechseln Sie die Gänge erst in die eine, dann in die andere Richtung.

Cyclistes sur du plat

Das Ziel ist, dass der Gangwechsel zur Intuition wird – also, dass Sie nicht mehr überlegen müssen, wie Sie auf ein größeres oder kleineres Übersetzungsverhältnis schalten.

Leitfaden zur Nutzung der Fahrradschaltung

Technisch gesehen können Sie alle Gangkombinationen eines Fahrrads nutzen, also jedes Kettenblatt mit jedem Ritzel kombinieren. Um jedoch extreme Kettenlinien zu vermeiden (zum Beispiel Kettenblatt 1 mit Ritzel 8), ist es wichtig, die Gänge richtig zu schalten.

Wir kommen weiter unten noch einmal auf das Thema Kettenkreuzung zurück. Merken Sie sich: Eine extreme Kettenführung verschleißt die Übertragung vorzeitig und sorgt nicht für einen reibungslosen Gangwechsel.

Fahrräder mit 3 Kettenblättern (2 Schaltwerke)

Hier finden Sie eine schematische Übersicht, wie Sie die Gänge bei einem Fahrrad mit 3 Kettenblättern optimal nutzen.

Schéma des vitesses pour un triple plateau

Gut zu wissen: Ein Fahrrad mit 3 Kettenblättern hat zwangsläufig viele identische Übersetzungen. Nehmen wir das Beispiel eines Peugeot Legend LC01 D7+ mit 21 Gängen, ausgestattet mit einem 7-fach-Freilauf (14-16-18-20-22-24-28 Zähne) und einer Kurbelgarnitur mit 3 Kettenblättern (30-39-50 Zähne), um die identischen Übersetzungsverhältnisse besser zu verstehen.

Rapports et déceloppement d'un triple plateau

In den Farben sind die Gänge mit ähnlichen Übersetzungsverhältnissen dargestellt, verteilt auf die 3 Kettenblätter. Man erkennt also deutlich, dass man, wenn man die Gänge gemäß der untenstehenden schematischen Übersicht nutzt, den gesamten Übersetzungsbereich ausschöpft – allerdings nicht mit allen Kettenblättern gleichzeitig.

Fahrräder mit 2 Kettenblättern (2 Schaltwerke)

Ein Fahrrad mit zwei Kettenblättern ist einfacher zu bedienen, vor allem, weil das Risiko von extremen Kettenlinien geringer ist. Außerdem muss man weniger häufig zwischen den Kettenblättern wechseln. Allerdings hat man auch insgesamt weniger Gänge – es sei denn, man verwendet eine kompakte Kurbelgarnitur mit zwei Kettenblättern.

Schéma des vitesses pour un double plateau

Fahrräder mit Einfach-Kettenblatt (1 Schaltwerk)

Fahrräder mit einem einzelnen Kettenblatt sind einfacher zu bedienen. Allerdings stehen dem Fahrer deutlich weniger Gänge zur Verfügung. Heutzutage sind jedoch auch Fahrräder mit Einfach-Kettenblatt und Kassetten mit 11, 12 oder 13 Ritzeln erhältlich, um den gewohnten Übersetzungsbereich weitgehend beizubehalten.

Schéma des vitesses pour un seul plateau

Fahrrad-Kurbelgarnitur mit zwei Kettenblättern 34 / 50 Zähne 9 Gänge

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Shimano Dreifach-Kurbelgarnitur mit Vierkantachse 42/32/22 Zähne

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Pédalier mono plateau pour vélo de 16 à 20 pouces

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Fahrräder mit Nabenschaltung

Bei einigen Fahrrädern findet man auch in die Nabe integrierte Gänge. Der Mechanismus für den Gangwechsel ist dabei direkt in die Hinterradnabe eingebaut. Das bedeutet, dass das Fahrrad zwar über eine Gangschaltung verfügt, aber keine Schaltwerke hat und nur ein Kettenblatt sowie ein Ritzel verwendet werden.


Es handelt sich um ein robustes und zuverlässiges Antriebssystem, das mit minimalem Wartungsaufwand lange funktioniert und kaum eingestellt werden muss (im Vergleich zu einer klassischen Kettenschaltung). Es wird häufig für Citybikes, Reiseräder oder Lastenräder verwendet.

Gros plan sur un moyeu avec vitesses intégrées

Das Schalten bei einem Fahrrad mit Nabenschaltung funktioniert wie bei einem Fahrrad mit Einfach-Kettenblatt. Der Fahrer hat nur einen einzigen Schalthebel und wechselt die Gänge nacheinander.


Ein großer Vorteil von Nabenschaltungen ist, dass der Gangwechsel auch im Stand und ohne zu treten möglich ist. Das ist zum Beispiel an einer Ampel oder am Fuß einer Steigung sehr praktisch. Außerdem gehören Kettenabwürfe durch eine schlecht eingestellte Schaltung der Vergangenheit an!

> Mehr Infos: Ratgeber: Nexus-Nabe mit integrierten Gängen

Wichtige Tipps für richtiges Schalten am Fahrrad

Wann sollte man am Fahrrad schalten?

Ein Radfahrer schaltet entweder, um seine Trittfrequenz zu ändern (schneller oder langsamer zu fahren), oder um bei gleichbleibender Trittfrequenz ein Hindernis wie eine Steigung oder Abfahrt zu überwinden. Zusammengefasst bedeutet richtiges Schalten, dass man ständig den Gang wechselt – je nach Anstrengung und Steigung, oder zumindest immer dann, wenn es nötig ist.

Geschwindigkeitszunahme oder -verlust

Um schneller zu fahren, wählt der Radfahrer ein größeres Übersetzungsverhältnis. Dafür ist allerdings mehr Kraftaufwand nötig. Umgekehrt entscheidet man sich für ein kleineres Übersetzungsverhältnis, wenn man langsamer fahren möchte – so wird das Treten leichter.

Steigung / Gefälle

Vor einer Steigung oder Abfahrt ist es notwendig, mehrfach die Gänge zu wechseln! Das Schalten folgt dem sich ändernden Höhenprofil, damit die Trittfrequenz möglichst konstant bleibt, zum Beispiel beim Überwinden einer Steigung.

Cycliste en montée

Gefahr

Wenn sich ein Hindernis vor dem Radfahrer befindet, sollte er rechtzeitig langsamer werden. Das kann zum Beispiel ein Kreisverkehr, eine Ampel oder ein Fußgängerüberweg sein. Der Fahrer reduziert die Geschwindigkeit und sollte deshalb in einen leichteren Gang schalten, um anschließend leichter wieder beschleunigen zu können.

Ermüdung

Wenn ein Radfahrer ermüdet, neigt er dazu, die Tour langsamer zu beenden. Daher empfiehlt es sich, auf ein kleineres Übersetzungsverhältnis zu schalten, um die Anstrengung zu verringern und die Fahrt angenehm zu beenden.

Wind

Wind ist ein echtes Hindernis für Radfahrer! Gegenwind ist vergleichbar mit einer Steigung, Rückenwind hingegen mit einer Abfahrt. Es ist daher wichtig, die Gangwahl an die Windverhältnisse anzupassen.

Den richtigen Moment zum Schalten wählen

Der richtige Moment zum Schalten ist vor allem ein Gefühl. Meistens schalten Radfahrer:

  • wenn sie zu stark treten müssen, um auf ein größeres Übersetzungsverhältnis zu wechseln,
  • wenn das Treten schwerfällt oder zu langsam wird, um auf ein kleineres Übersetzungsverhältnis zu wechseln,
  • bei einer Steigung auf ein kleineres Übersetzungsverhältnis,
  • bei einer Abfahrt auf ein größeres Übersetzungsverhältnis.

Allerdings lohnt es sich, ein paar praktische Tipps zu beherzigen, um die Gänge richtig zu nutzen – insbesondere, was die vorausschauende Gangwahl betrifft.

Schaltvorgänge vorausahnen

Mit einem Fahrrad mit Gangschaltung ist es wichtig, vorausschauend zu schalten! Vorausschauend bedeutet, den Gang zu wechseln, bevor das Hindernis erreicht wird – nicht erst mittendrin.

Vorausschauend schalten heißt: Die Steigung frühzeitig erkennen und in einen leichteren Gang schalten, sobald die Steigung beginnt (oder kurz davor), um zu vermeiden, dass man zu sehr auf die Pedale drücken muss. Das ist besonders wichtig, da man unter hoher Belastung besser nicht schalten sollte (siehe Abschnitt 4: Schalten Sie ohne Druck auf die Pedale).

Beim Anhalten oder Abbremsen rechtzeitig herunterschalten

Beim Radfahren muss man oft abbremsen oder anhalten. Denken Sie daran, rechtzeitig in einen niedrigeren Gang zu schalten, bevor Sie anhalten oder verlangsamen.

Auf ebenen Strecken ist es zwar möglich, im hohen Gang wieder anzufahren. Aber stellen Sie sich vor, Sie befinden sich an einer Steigung! Gewöhnen Sie sich deshalb an, bei Stopps oder beim Verlangsamen den richtigen Gang einzulegen.

Was ist die richtige Trittfrequenz?

Die Trittfrequenz beschreibt, wie schnell der Fahrer die Kurbeln dreht. Sie wird in Umdrehungen pro Minute angegeben. Radfahrer wechseln oft den Gang, wenn die Trittfrequenz nicht mehr zum Geländeprofil passt. Man wechselt also die Gänge, um schneller oder langsamer zu fahren, während man gleichzeitig eine konstante Trittfrequenz beibehält.

Die Trittfrequenz ist individuell

Es ist gut zu wissen, dass jeder Radfahrer seine eigene Trittfrequenz hat und in seinem eigenen Rhythmus fährt. Die gewählte Trittfrequenz hängt von der eigenen Fitness ab, aber auch von der Art der Tour und dem Höhenprofil.

Im Durchschnitt gilt:

- für Pendler, Transportradfahrer oder Tourenradler: 55 bis 80 Umdrehungen pro Minute.

Ziel ist es, mit mäßigem Aufwand zu fahren, um nicht zu sehr außer Atem zu geraten oder sich zu erschöpfen.

- für sportliche Fahrweise: 60 bis 105 Umdrehungen pro Minute, abhängig vom Höhenprofil.

Hier verfolgt der Radfahrer ein Training und kann daher eine höhere Trittfrequenz und intensiveren Einsatz wählen.

Wie findet man die richtige Trittfrequenz?

Die richtige Trittfrequenz ist in erster Linie ein Gefühl. Sie hängt auch von den persönlichen Trainingszielen ab.

Wenn Sie Radfahren vor allem als Fortbewegungsmittel nutzen, sollten Sie in erster Linie bequem fahren können – also normal atmen und sich dabei problemlos unterhalten können. Ziel ist es, ein gutes Gleichgewicht zwischen leichter Tretbarkeit und der nötigen Kraft pro Pedaltritt zu finden. Es reicht, den Gang zu wechseln, um das Verhältnis zwischen Kraft und Geschwindigkeit anzupassen und so die Trittfrequenz zu beeinflussen.

Wenn Sie Radtraining betreiben, passen Sie Ihre Trittfrequenz entsprechend Ihrem Trainingsziel an.

Lieber kurbeln als drücken

Es wird empfohlen, lieber mit einer höheren Trittfrequenz und kleinem Gang zu fahren, als mit großem Gang zu kämpfen. Das Kurbeln hilft dabei, Anstrengung zu sparen, insbesondere bei langen Anstiegen, Gegenwind oder auch auf flachen Strecken.

VTTiste en train de pédaler

Merken Sie sich:

- Eine hohe Trittfrequenz stärkt vor allem das Herz, da Sie Ihre Beine schneller bewegen, ohne dabei zu viel Kraft aufzuwenden. Außerdem verbessert sie Ihre Ausdauer und Ihre kardiovaskulären Fähigkeiten.

- Eine niedrige Trittfrequenz trainiert vor allem die Beinmuskulatur, da Sie dabei stärker auf die Pedale drücken müssen.


Achtung: Eine hohe Trittfrequenz bedeutet nicht unbedingt eine hohe Geschwindigkeit!

Unsere besten Tipps für effizientes Schalten am Fahrrad

Vermeiden Sie extreme Kettenlinien

Das ist eine der wichtigsten Regeln bei Fahrrädern mit Kettenschaltung: Vermeiden Sie unbedingt extreme Kettenführungen!


Bei einem Fahrrad mit 3 Kettenblättern bedeutet eine extreme Kettenführung:

- die Kette läuft auf dem kleinsten Kettenblatt und dem kleinsten Ritzel

- die Kette läuft auf dem größten Kettenblatt und dem größten Ritzel


Eine schräg laufende Kette führt zu einem schnelleren Verschleiß der Antriebskomponenten – also der Kette, der Ritzel und der Kettenblätter. Sie ist nicht mehr optimal zur Zahnstellung der anderen Bauteile ausgerichtet.


Merken Sie sich: Vermeiden Sie extreme Kettenführungen, egal ob bei einem Dreifach- oder Zweifach-Kettenblatt.

Schema des bons croisements de chaînes

Wie kann man den Gang wechseln, ohne unerwünschte Gangkombinationen zu verwenden? Ganz einfach: indem man das Kettenblatt wechselt! Wenn Sie auf dem ersten Kettenblatt und auf Gang 5 sind und einen schwereren Gang möchten, wechseln Sie auf das zweite Kettenblatt und beispielsweise auf Gang 2 oder 3. Das ist eine Frage der Gewohnheit.

Schalten Sie ohne Druck auf die Pedale

Schalten Sie Ihre Gänge nicht unter hoher Belastung, also nicht, während Sie stark auf die Pedale drücken! Damit der Wechsel des Ritzels oder des Kettenblatts reibungslos funktioniert, sollten Sie beim Schalten den Druck auf die Pedale leicht verringern – dabei aber weiterhin in die Pedale treten.


Ein Tipp: Der ideale Moment zum Schalten ist, wenn Ihr Fuß sich gerade am unteren Punkt befindet. In diesem Moment üben Sie den geringsten Druck aus.


Knackt die Schaltung, wenn Sie den Gang wechseln? Das ist ein klassisches Zeichen dafür, dass Sie beim Schalten zu viel Druck auf die Pedale ausüben!

Schalten Sie nicht im Stand oder ohne zu treten

Die Kette kann nur dann von einem Kettenblatt oder Ritzel zum anderen wechseln, wenn sie in Bewegung ist. Denken Sie daran: Das Schaltwerk bewegt die Kette zur Seite, daher müssen Sie zum Schalten immer treten.


Was tun, wenn Sie am Fuß einer Steigung mit einem schweren Gang anhalten mussten? Im Stand können Sie die Gänge nicht wechseln. In diesem Fall ist das Anfahren sehr schwierig. Sie können vom Fahrrad absteigen und durch Anheben des Hinterrads und Drehen der Kurbeln von Hand den Gang wechseln. Oder Sie rollen ein kleines Stück zurück, um den passenden Gang einzulegen!


Eine Ausnahme bilden Fahrräder mit Nabenschaltung – hier ist der Gangwechsel auch im Stand und ohne zu treten möglich.

Schalten Sie schrittweise und Gang für Gang

Beim Radfahren wechselt man häufig die Gänge, um die Trittfrequenz beizubehalten, ein Hindernis zu überwinden oder zu vermeiden, zu viel Kraft aufwenden zu müssen. Es ist besser, regelmäßig die Gänge zu wechseln – und zwar schrittweise und jeweils Gang für Gang. Vermeiden Sie es, mehrere Gänge auf einmal zu schalten.


Ein Beispiel für den Start auf ebener Strecke: Auf dem zweiten Kettenblatt beginnen Sie mit Ritzel 3. Während Sie Fahrt aufnehmen, schalten Sie auf Ritzel 4 und so weiter, bis Sie eine angenehme Frequenz erreicht haben, ohne zu „leertreten“.

Vermeiden Sie es, Kettenblatt und Ritzel gleichzeitig zu wechseln

Um das Risiko eines Kettenabwurfs zu verringern, sollten Sie nicht gleichzeitig Kettenblatt und Ritzel wechseln. Manchmal ist es jedoch notwendig, zum Beispiel wenn Sie beim Beschleunigen auf dem ersten Kettenblatt und Ritzel 4 unterwegs sind und in einen schwereren Gang schalten möchten. In diesem Fall wechseln Sie zunächst mit dem linken Schalthebel auf das zweite Kettenblatt und anschließend mit dem rechten Schalthebel auf Ritzel 2. Es ist außerdem schwierig, beide Bewegungen gleichzeitig zu koordinieren!

Wann sollte man das Kettenblatt wechseln?

Es ist in der Regel einfacher, die Ritzel zu wechseln als das Kettenblatt. Dennoch ist der Wechsel des Kettenblatts notwendig – meist, wenn sich das Gelände ändert, aber nicht nur dann.


Merken Sie sich für ein Fahrrad mit 3 Kettenblättern folgende Grundregel:

- Kettenblatt 1: für Anstiege

- Kettenblatt 2: für flaches oder leicht hügeliges Gelände

- Kettenblatt 3: für Abfahrten


Sie sollten also das Kettenblatt je nach Gelände im Voraus wechseln. Denken Sie daran, frühzeitig zu schalten, wie zuvor beschrieben! Wechseln Sie das Kettenblatt vor der Steigung oder vor der Abfahrt.

Wie schont man den Akku seines E-Bikes durch richtige Gangwahl?

Ein E-Bike kann für Anfänger anfangs etwas schwierig zu fahren sein, vor allem wegen der zwei Bedienelemente: der elektrischen Unterstützung und der Gangschaltung. Mit ein wenig Übung gewöhnt man sich jedoch schnell daran.

VAE avec passage de vitesses au guidon

Eine schlechte Angewohnheit beim E-Bike ist es, in einem hohen Gang zu bleiben und die elektrische Unterstützung allein die Arbeit machen zu lassen. Es ist besser:

  • weiterhin die Gänge Ihres E-Bikes zu wechseln, um eine gute Trittfrequenz beizubehalten – genau wie bei einem normalen Fahrrad
  • die Gänge an das Geländeprofil anzupassen, auch wenn der Elektromotor einen Teil der Anstrengung übernimmt
  • für Anstiege einen leichten Gang zu wählen, um weniger Energie zu verbrauchen. Sie kommen trotzdem ans Ziel – nur eben etwas langsamer.

Vergessen Sie nicht: Für einen reibungslosen Gangwechsel sollte Ihre Schaltung gut geschmiert, gepflegt und richtig eingestellt sein!

Sehen Sie sich unsere Videos zur Einstellung des hinteren und vorderen Schaltwerks an, wenn Sie lernen möchten, wie Sie Ihre Fahrradschaltung optimal einstellen.